Über uns
Wir sind die Familie Halft: Simone und Marcus mit den Kindern Matthias, Lucas und Anne. Wir wohnen mitten im Hanfbachtal in Hanfmühle. Dies liegt zwischen dem Siebengebirge und dem Westerwald. Um das von den Großeltern erbaute Haus liegen arrondiert ca. 10 ha Grünland, die von uns bewirtschaftet werden. Ein Nutzgarten und eine Streuobstwiese tragen ebenfalls zur teilweisen Selbstversorgung bei.
Aktuell hat jedes der Familienmitglieder Präferenzen für eine der gehaltenen Tiergattungen.
Durch unsere Mitgliedschaft unterstützen wir die folgenden Organisationen:
https://www.deutsche-rotbunte.de
https://ezv-hangelar.jimdo.com/
https://www.nutzpflanzenvielfalt.de
Darum fasziniert mich Landwirtschaft so
Geerdet sein
Für mich ist es ein befriedigendes, erfüllendes Gefühl, die gleichen Ländereien und Gebäude zu nutzen, die meine Großeltern zu diesem Zweck erstanden haben. Bodenständig in gewissen Traditionen und Orten verwurzelt zu sein, ist für mich ein wichtiger Bestandteil des Begriffs Heimat.
Natur erleben mit Muße, Geduld und Demut
Es fasziniert mich, dass man nicht immer selbst agieren kann, sondern sich auf die nicht planbaren Launen der Natur einstellen muss. Gelingt es uns, das Heu ohne Regenschauer einzufahren? Machen sich die Fütterung oder die züchterische Auswahl in der Entwicklung der Kälber bemerkbar? Einige Ergebnisse sind unmittelbar zu sehen. Andere Ergebnisse zeigen sich erst in der 2. Zuchtgeneration. Aber eben auch nicht alles lässt sich durch Menschenhand beeinflussen.
Entspannung, Ausgleich
Es begeistert mich immer wieder, wie sich der ausgeglichene Charakter unserer Tiere nach einem anstrengenden, rastlosen, gehetzten Arbeitstag im Hauptberuf auf einen zu übertragen vermag. Es gibt wenig, was mich so sehr auftanken lässt wie meinen Tieren bei Sonnenschein auf einer saftigen Wiese beim Grasen zuzuschauen und dabei die vor Lebensfreude strotzenden, herumbalgenden Kälber zu beobachten. Nicht minder überträgt sich die Ruhe, die von einer genüsslich wiederkäuenden, im üppigen Strohlager liegenden Gruppe gesunder Tiere ausgeht.
Die sich ergebende produktive, körperlich anstrengende Arbeit ist mein idealer Ausgleich zu meinem sehr filigranen Hauptberuf.
Kindheitstraum
Ich lebe meinen Kindheitstraum: Zusammen mit der intakten Familie eine kleine Farm mit viel Idealismus und ohne reale, betriebswirtschaftlich existentielle Zwänge zu führen. Ein rein nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten geführter Betrieb, der alleinig auf die Sicherung des vollständigen Familieneinkommens ausgelegt ist, könnte nach unserem Konzept so aber in der heutigen Zeit nicht konkurrenzfähig geführt werden.
Umgang mit Tieren
Für mich ist der Umgang mit Tieren extrem erfüllend, weil sich eine liebevolle Fürsorge und Aufzucht für uns auszahlt. Die Mehrzahl unserer Tiere hat ein solches Vertrauen zu uns, dass sie auch unangenehme Prozeduren wie Biestmilchkontrolle oder Klauenpflege über sich ergehen lassen und selbst den Umgang mit dem eigenen neugeborenen Kalb nicht als Bedrohung empfinden. Es ist eine sehr direkte und ehrliche Interaktion.
Tierzucht
Der Versuch, durch gezielte Anpaarung verschiedener Linien eine genetische Verbesserung der Nachkommenschaft zu erzielen, ist extrem faszinierend. Insbesondere deshalb, weil ich manchmal erst nach Jahren erkenne, ob das Zuchtziel erreicht wurde. Als autodidaktischer Quereinsteiger vermisst man gerade hier die Erfahrung und vorausschauende Anleitung, die in Betrieben mit züchterischer Familientradition üblich ist.
Produktion von Nahrungsmitteln
Wir wissen selbst produzierte Nahrungsmittel mehr zu schätzen als gekaufte Produkte. Beispielsweise in unserem Nutzgarten haben wir den Boden im Herbst und Frühjahr bearbeitet, gesät, gepflanzt, gegossen und Unkraut gejätet und wissen dennoch, dass es trotz dieser intensiven Pflege nicht alle Pflanzen bis zur Ernte schaffen werden. Hält man schließlich aber einen vor Gesundheit strotzenden läuse- und schneckenfreien, weder gedüngten noch gespritzten Salatkopf in den Händen, so weiß man, dass es die Arbeit wert war. Es ist ein sicheres Gefühl, dass wir den Großteil unserer Nahrungsmittel selbst produzieren. Nahezu die gesamten Eier, Fleisch- und Wurstwaren und ein Großteil des konsumierten Gemüses und Obstes stammen aus eigener Produktion bzw. Ernte.
Wir verzichten auf den Einsatz mineralischer Kunstdünger und chemischer Pflanzenschutzmittel. Wir setzen auf Nachhaltigkeit in der Nutzung der Ressourcen.
Bäuerliche Liebe zu Tieren
Wir hören oft den Einwand von Freunden und Bekannten: Wie könnt ihr nur eure eigenen, teilweise mit der Flasche aufgezogenen, Tiere, zu denen ihr eine so intensives Verhältnis habt, essen? Wir sehen darin keinen Widerspruch: Wir nutzen tierische Produkte jeglicher Art, nicht nur als Nahrung, sondern beispielsweise auch das Leder. Für uns erwächst daraus aber die Verantwortung für das entsprechende Tier zu Lebzeiten. Die möglichst artgerechte Tierhaltung aller unserer Tiere ist somit unser höchstes Ziel. Diese Verantwortung für die Nutzung unserer Tiere erstreckt sich von der Geburt, über die Haltung, die Fütterung, das Kümmern im Krankheitsfall bis hin zur Schlachtung und der möglichst vollständigen Nutzung des Schlachtkörpers.
Dadurch können wir es mit unserem Gewissen sehr gut vereinbaren, gerade unsere eigenen Tiere zu verzehren. Nach unserer Auffassung beginnt die Verantwortung für das tierische Produkt nicht erst an der Ladentheke. Dieses Verantwortungsgefühl ist bei mir erst gewachsen, als ich mein erstes Tier zum Verzehr selbst getötet habe, weil meine 80-jährige Großmutter hierzu bei der Geflügelschlachtung selbst nicht mehr treffsicher in der Lage war.
Es gibt Menschen, die fordern sogar, dass jeder, der Fleisch isst, moralisch auch in der Lage sein sollte, das entsprechende Tier selbst zu töten. Denn nur so würde er sich seiner Verantwortung bewusst, die sich daraus für das Tier zu Lebzeiten ergibt.
Für uns ist diese daraus resultierende Verantwortung für die Tiere die Voraussetzung für eine vertretbare Nutztierhaltung.
Lernort Landwirtschaft
Wir hoffen, dass es uns in der Erziehung unserer Kinder gelingt, ihnen die oben genannten Werte mit auf den Weg zu geben. Im Umgang mit ihren eigenen Tieren üben sie sich bereits in Verantwortung, Nachhaltigkeit, Geduld, Ausdauer und Achtung und Respekt vor Pflanzen, Tieren und Natur. Sie erleben bewusst die Jahreszeiten im Jahreskreis und Leben und Tod im Lebenskreis.